Spontan vor dem Brexit ging es nun nochmal für mich nach Schottland, mal wieder um Islay einen Besuch abzustatten. Bei stürmischem Herbstwetter gab es von Regen zu bestem Sonnenschein alles an Wetter. Eine Kamera war dieses Mal nicht dabei, daher unten nur ein paar Handyschnappschüsse.
Ich besuchte alle 9 Destillen auf Islay, bei Bunnahabhain und Bruichladdich nahm ich am Warehousetasting teil. Es lohnt sich! Und ja, nicht verlesen, alle NEUN Destillen. Mit ein wenig Glück konnte ich auch bei Ardnahoe mal in das Stillhouse mit rein gucken und die neueste Destille auf Islay in Betrieb ansehen. Ein toller Standort für eine Destille, ein grandioser Ausblick auf die Paps of Jura.
Mit dem Ardnave Point habe ich eine neue Wanderstrecke auf Islay erkundigt, Wanderung mitten durch riesige Sanddünen am Meer – toll! Selbst das „Verlaufen“ und nicht finden des richtigen Rückwegs für die Rundwanderung war nicht weiter schlimm, beim nächsten Mal weis ich, wo lang ich gehen muss. Wettertechnisch hat es genau gepasst, schönster Sonnenschein bis zum Einstieg ins Auto und dann Regen.
Im Lochindaal Hotel in Port Charlotte hab ich es mir wieder gut gehen lassen und mich von Ians Kochkünsten überzeugen können. Das Seafood ist doch hier mit am besten auf Islay!
Auf dem Rückweg nach Glasgow habe ich noch einen kleinen Schwenk in die Glengoyne Distillery gemacht und dann war der Urlaub nach 6 Tagen auch schon wieder vorbei. Aber nach dem Urlaub ist ja bekanntlich vor dem Urlaub, einmal wird es dieses Jahr bestimmt noch gen Islay gehen!
Bevor es wieder zurück nach Deutschland ging, machte ich noch einen Zwischenstopp auf Skye. Bei schönstem Wetter konnte ich die weiten Aussichten auf Skye zunächst sehr genießen. Es waren schon spürbar mehr Touristen vor Ort, Skye ist im Vergleich zu den äußeren Hebriden dann doch näher an der Zivilisation. Der Plan den Old Man of Storr bei schönem Abendlicht zu fotografieren ging dann jedoch schief, abends steht der einfach im Schatten… beinahe umsonst den Berg hochgeeilt.
Später traf ich noch einige Bekannte aus Jena und so wurde der Skye-Aufenthalt eine ganz ruhige und entspannte Ausklangsphase. Nach gemeinsamen Besuch von Portree und erneut des Old Man of Storrs, der sich dieses Mal allerdings in einer dichten Wolken-Nebel-Mischung verbarg, ging es für mich am nächsten Tag bei richtig schlechtem Nebel-Regenwetter noch zum Point Nest und dann direkt nach Inveraray, wo ich gerade so noch mein Abschluss-Essen im The George Hotel bestellen konnte. So ließ ich dann den Urlaub kulinarisch ausklingen.
Am nächsten Tag ging es dann nach Glasgow und bei bestem Sonnenschein konnte ich den Trubel der Stadt auf mich einprasseln lassen und der Urlaub nahm sein Ende.
Nachdem die südliche Hälfte der Äußeren Hebriden erkundet war, ging es per Fähre zur nördlichen Hälfte. Auch Landschaftlich wechselte sich die Umgebung massiv. Waren Barra, South und North Uists eher gefällig flach mit viel Wiesen und Tümpeln, vielleicht ein wenig langweilig, so präsentierte sich Harris als rau, felsig und zerklüftet. Die Straßen führten nicht mehr geradeaus, kurvig, hoch runter. Oft dachte ich, ich bin hoch hinaus gefahren, nur um nach der nächsten Kurve festzustellen, dass ich nur wenige Meter über Meereshöhe war.
Auch von historischen Stätten gab es hier viel mehr zu sehen. Große Ansammlungen von Steinkreisen rund um Calanais, einen alten gut erhaltenen Broch bei Carloway. Dazu noch nicht ganz so alte Blackhouses, die bis in die 1960er Jahre bewohnt waren.
Je weiter ich auf Lewis dann gen Norden fuhr, umso weniger rau wurde zwar die Landschaft, aber die Küsten und die oftmals extrem weitläufigen Strände waren sehr beeindruckend. Einzig ganz im Norden, am Butt of Lewis, war ich ein wenig enttäuscht. Wollte ich den Abend gemütlich in einem Pub sitzend verbringen, gab es keinen einzigen da oben bzw. habe ich keinen gefunden. Nördlichste Punkt der äußeren Hebriden, Butt of Lewis… Am Arsch von Lewis… Wenn das eigentlich nicht genügend Werbematerial für ein Pub liefern würde… Wo bist du? Im Arsch.
Auffällig waren auch die vielen verlassenen Cottages. Schaurig morbide Motive. Allein dafür könnte man wohl Wochen hier oben verbringen und alle dramatisch in Szene gesetzt zu fotografieren. Das Wetter sorgte jedenfalls oft für leicht depressive Stimmungen, grau in grau mit Dauerregen. Und dann nicht viel später kompletter Wetterwechsel… hochblauber Himmel, Postkartenwolken.
Schottlandurlaub ohne Islay? Nein geht definitiv nicht. Islayurlaub ohne andere Schottlandteile? Ja geht, ging vorletzte Woche, ist aber eher Entspannung als „Erkundungsurlaub“. Also auch nicht schlecht. Wie auch immer, zweite Station im Jahresurlaub 2017 war Islay. Auch wenn es am Anfang etwas spannend war, lag doch eine der beiden Fähren mit technischen Problemen in Kennecraig fest und musste erst repariert werden. Zudem war noch das Feis Íle in vollem Gange und da ist die Fähre immer ordentlich ausgelastet… wenn da dann eine fehlt, dann ist es ein Glücksspiel.
Am Ende hat es geklappt und ich bin auf Islay gut angekommen. Mein erster Tag dort war der letzte Tag des Feis Íle und zwar mit dem Ardbeg Day. Dementsprechend war es dort mehr als voll. Auch Abends dann in Port Charlotte im gleichnamigen Hotel war die Touristendichte extrem hoch, am Ende war jeder Tisch besetzt – mit Deutschen. Dafür bin ich nicht hier her gefahren 😉
Das Wetter glänzte auch hier mit schnellen Wetterwechseln, schien gerade noch die Sonne, regnet es nur Minuten später Badewannen. Dank Auto aber kein Problem. Meist war es dann abends immer schön und so glänzte die Runde nach Portnahaven mit wunderschöner Sonnenuntergangsstimmung. Vom Küstenwanderweg konnte ich auf den Sandbänken viele Kegelrobben sehen und vor allem „singen“ hören! Zum Sonnenuntergang dann am Steinkreis von Islay zu sein, nicht weit weg Eulen immer mal auffliegen zu sehen, hat schon etwas ganz besonderes!
Eine schöne Neuentdeckung war definitiv der Strand an der Saligo Bay. Nicht weit von der Machir Bay gelegen ist dieser zwar bedeutend kleiner aber doch einen ticken schöner!
Übernachtet habe ich im Lochindaal-Hotel in Port Charlotte. Dort gab es dann auch Abends ein wenig live Musik. Zwei Mitschnitte hier:
In der Sommerzeit findet auch jeden Sonntag und Mittwoch im nahe gelegenen Port Charlotte Hotel eine Session statt, immer wieder schön da dabei zu sein. Spätestens wenn der Hotelbesitzer Graham sich anschickt einen gälischen Song zu singen wird es still in der Bar und alle lauschen dem Song.
Erstmalig habe ich es in dem Urlaub auch in die Islay Woollen Mill geschafft. Wenn man schönen Stoff benötigt, dann ist das eine gute Adresse hochqualitativen und dennoch Verhältnis mäßig günstigen Stoff zu erhalten. Netter Nebeneffekt: Man hat etwas mit Braveheart gemeinsam… auch bei der Verfilmung wurde Stoff aus der Weberei für die Kostüme benutzt!
Die Destillen sind natürlich auch nicht zu kurz gekommen und neben dem Besuch von Ardbeg beim Ardbeg-Day, gab es auch eine Führung bei Lagavulin und Besuche von Kilchoman, Bruichladdich, Laphroaig und dem neuen Ardnahoe Distillery Shop.
Pünktlich kurz vor Weihnachten ist das Fotobuch vom diesjährigen langen Urlaub fertig. Ziel waren die Äußeren Hebriden Schottlands. Auf den Weg dahin machte ich noch halt auf Arran und Islay. Schaut also ruhig mal rein, ich denke, es ist doch das eine oder andere schöne Motiv dabei!
Eine Auswahl der Bilder wird demnächst auch noch hier auf der Seite erscheinen!
Falls jemand ein Exemplar erwerben möchte, der möge sich einfach bei mir melden.
»Fotografieren heißt den Atem anzuhalten, wenn sich im Augenblick der flüchtigen Wirkung all unsere Fähigkeiten vereinigen. Kopf, Auge und Herz müssen dabei auf eine Linie gebracht werden. Es ist eine Art zu leben.«
Henri Cartier-Bresson, 1908 - 2004
Anfangs hatte ich in der Fotografie den Gegenpol zum doch recht trockenen Studium gefunden, nach dem Studium hat sie sich zu einem schönen Hobby entwickelt mit professionellen Anspruch, auch wenn mittlerweile durch das ganz normale Arbeitsleben die Zeit für diese tolle Beschäftigung arg beschnitten wird.
Angefangen mit einer kleinen Kompaktkamera bin ich Ende 2007 auf meine erste digitale Spiegelreflexkamera von NIKON umgestiegen. Seitdem leistet mir meine Nikon D80 treue Dienste. Ende 2008 konnte ich mich kameratechnisch auch verbessern und nenne nun eine Nikon D300 mein eigen und bin auch sehr zufrieden mit dieser Kamera. März 2014 geht es dann mit der Nikon D4s endgültig auf den Olymp der Kameratechnik, danach gibt es keine Ausrede mehr, die Technik ist schuld. Stets nach Verbesserung bestrebt, versuche ich mich fotografisch weiter zu entwickeln und auch neue Sichtweisen auf altbekannte Dinge zu gewinnen.... (Fortsetzung auf About Me)
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»Für mich ist Photographie die im Bruchteil einer Sekunde sich vollziehende Erkenntnis von der Bedeutung eines Ereignisses und gleichzeitig die Wahrnehmung der präzisen Anordnung der Formen, die dem Ereignis seinen typischen Ausdruck verleihen.«
Henri Cartier-Bresson, 1908 - 2004