Zur Basstölpeljagd auf Mykines
Der Zufall spielte uns auf Mykines in die Karten. Am zweiten Tag fand auf Mykines die Basstölpeljagd statt. Diese Traditionelle Jagd der Basstölpel, die auf den Färöern nur an den Felsklippen von Mykines leben und nisten, findet nur einmal pro Jahr statt und es sind nur Personen involviert, die Grund auf Mykines besitzen.
Bereits am Vortag wurde das lange Tau für das Abseilen an den Klippen vorbereitet. Der Sitzgurt wurde angebracht und das Seil geprüft. Gegen Abend füllte sich Mykines. Die Familien von Mykines sammelten sich vor der Schule und machten sich für die Jagd bereit. Kurz vor 9 gab es dann das Aufbruchskommando und die Menge setzte sich in Bewegung. Wie eine Prozession ging es den Berg hinauf und zu den Klippen. Irgendwie passend zog auch Nebel auf. Über die Klippen wabberten Nebelschwaben und ließen das ganze noch mystischer erscheinen. Auf dem Weg machte man noch halt an einem Denkmal für bei solchen Jagden verunglückten Menschen. Ruhig ging es dann weiter zu einem alten Haus. Dort wurden die Seile und die Rucksäcke abgelegt und jeder ging nochmals in sich, stärkte sich. Wir hatten das Glück, dass einige dann doch auch auf uns zukamen und nachdem wir kurz erklärten, dass wir diese Chance einfach nutzen, einmal bei solch einem Ereignis dabei zu sein und vor allem keine irgendwelche Aktivisten seien, wurden wir auch in das Vorgehen eingeweiht. Sie erklärten uns, was gerade passiere und was passieren wird. So erhielten wir einen recht tiefen Einblick in diese Tradition. Die Jagd findet deshalb bei Nacht statt, da die Basstölpel im Dunkeln nicht wegfliegen und man so eine Chance hat, einen Teil der Jungtiere zu fangen.
Ein paar Impressionen der Prozession nun hier:
Nach einer halben Stunde dann ging es mit einmal los. Jeder packte wieder seine Sachen und es ging hoch zur Klippe. Das Seil wurde ausgerollt und der erste Mann wurde zur Abbruchkante hinab gelassen. Dieser geleitete dann die Wagemutigen hinunter, die am dicken Tau hinab gelassen wurden. Das Tau wurde dabei von ca. 20 Leuten, die dem Tau entlang am Hang standen gehalten. So wurden dann an der ersten Stelle 4 Leute hinab gelassen und dann passierte erstmal nichts weiter oben. Uns wurde erklärt, dass das hier die erste von vier Stellen sei, die an dieser Nacht abgeerntet werde. Die Leute unten würden nun die jungen Basstölpel einsammeln, töten und zunächst unten liegen lassen. Am nächsten Morgen würde man dann erneut an der Stelle hinabsteigen und die toten Basstölpel hinab zu einem Boot werfen.
Nicht viel später kam wieder Bewegung in die Menge. Die Mutigen waren wohl unten fertig und kamen einer nach den anderen wieder hoch. Der Letzte hatte dann auch noch 3 lebende Basstölpel dabei. Diese wurden genutzt, um den jungen Männern, die dieses Jahr oder nächstes Jahr zum ersten Mal hinabsteigen würden, zu zeigen, wie die Basstölpel getötet werden.
Da die Jagd mit der eingebrochenen Dunkelheit begann, war es nun schwerer, brauchbare Bilder zu schießen. Neben der Dunkelheit sorgte auch noch eine beschlagene Linse für massive Probleme beim Fotografieren und so sind die letzten Bilder eher nur der Vollständigkeit halber hier dabei.
Am nächsten Tag sahen wir vom Hubschrauber aus noch die Menge wieder an der letzten Stelle. So gesehen dauerte die Jagd über 12h die ganze Nacht an.
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Thomas Loefke – Nordic Harp
Auf Mykines wollte es der Zufall so, dass unter uns im Kristianhús auch Deutsche ihr Quartier aufgeschlagen haben, kurz darauf stellten wir auch fest, dass es auch der angekündigte Musiker Thomas Loefke war. Er gab im Café des Hauses ein kleines Harfenkonzert. Ursprünglich war es für den Abend geplant, aber da zufällig an jenem Abend auch die einmal im Jahr stattfindende Basstölpeljagd war, verschob man es auf den frühen Nachmittag. So waren auch noch einige andere Tagestouristen da und lauschten der filigranen Harfenmusik.
Ein paar Tage später trafen wir Thomas wieder in Tórshavn. Dort sollte er mit Angelika Nielsen in der Mariukirkja spielen. Diese Kirche ist die einzige katholische Kirche auf den Färöern und ein recht moderner Bau, nicht zu vergleichen mit den traditionellen Kirchen. Den Altar bildete ein Glaskunstwerk von Tróndur Sverri Patursson. Am Vortag entdeckten wir bereits, das Angelika Nielsen kurz nach dem in Tórshavn angesetzten Konzert bereits ein Konzert im 90 km entfernten Fuglafjørður geben sollte. So war es dann auch und Thomas musste allein spielen. Diesmal mit einer multimedialen Untermalung. Er zeigte während er die Harfe spielte zu den meist selbstgeschriebenen Stücken passende Bilder von den Orten, an denen die Stücke entstanden. Da ich an vielen dieser Orte auch bereits war, war das auch ein schönes Wiedersehen mit diesen tollen Orten. Natürlich gab es Mykines zu sehen, aber auch Dingle und Tory Island.
Free Føroyar!
Am 1. September waren Wahlen auf den Färöern. Neben allerlei lustigen Wahlplakaten gab es auch viele Wahlveranstaltungen. Eine davon war Free Føroyar! ein Konzertabend in Torshavn im Reinsaríið – Konzerthaus. Diese Location ist richtig gemütlich, nicht wirklich groß, aber für kleinere Konzerte völlig ausreichend und auch technisch sehr gut ausgerüstet.
Im Verlauf des Abends sind neben den Musikern auch ein paar Dichter etc. aufgetreten, für uns eher schwer, da wir kein Wort verstanden und recht oft das ganze Haus lachen musste. Aber dafür hatten es ja die Bands in sich. Große Namen standen auf der Liste. Den Beginn machte Ranchus bevor ein Geschwisterpaar ein paar Stücke vortrugen. Danach kam Kári Sverrisson auf die Bühne. Beim dritten Song dann fielen mir mit einmal die Schuppen von den Augen, den Sänger kenn ich doch schon. Er hat bei ORKA viele der Gesangsparts übernommen! Auch allein machte er großartige Musik. Die Musik wurde immer besser. Die nächste Künstlerin war Greta Svabo Bech. Zunächst allein am Piano, dann begleitet von Benjamin Petersen und Mikael Blak. Ganz großes Kino, leider noch ohne CD, definitiv aber eine Musikerin, die man auf dem Schirm behalten sollte! Der nächste Musiker kam aus Grönland. Vermutlich spielt er dort stets ohne Verstärkung, so ein kräftiges Organ hatte er. Weiter ging es dann mit Guðrið Hansdóttir. Von ihr hatte ich bereits eine CD und kannte Sie entsprechend schon. Danach gab es nochmals Benjamin Petersen in Begleitung von Peitur Pólson zu hören. Richtig schön antreibende Musik, schon im gewissen Maße der Höhepunkt des Abends, auch wenn die vorherigen Musiker auch für sich genommen bereits Höhepunkte waren. Die Letzte Band 200 verpassten wir dann irgendwie, aber beim späteren Reinhören in die Musik war das vermutlich gar nicht so schlimm.
Anfangs war ich nur zum Genießen der Musik da, da ich aber die kleine Fuji X30 dabei hatte, musste ich dann doch auch das ein oder andere Bild machen.
Das war dann auch der erste Konzerteinsatz meiner kleinen Fuji X30. Man merkt schon den Unterschied zur D4s, aber dafür ist sie sehr klein und vor allem beinahe lautlos.
Eivør + Marius Ziska Live
Und da war es eine ganze Weile ruhig hier… Aber das hatte auch einen Grund. Urlaub. Energie tanken für den Rest des Jahres. Ziel waren wieder die Färöer. Bevor hier aber die „normalen“ Urlaubsbilder zu sehen gibt, erstmal ein paar Bilder vom tollen (und sogar kostenlosen Konzert) von Marius Ziska und Eivør in Fuglafjørður. Im Rahmen der diesjährigen Harmonikutreff traten die beiden als großes Abschlusskonzert im Mentanarhúsið auf.
Ich habe die beiden ja bereits einmal in Jena gesehen, aber vor Ort auf den Färöern ist dann doch noch etwas anderes. Da ja die Kamera eh im Gepäck war, ist die einfach mit reingekommen und ich hab von meinem Platz aus, hin und wieder doch mal den Auslöser gedrückt. Das Konzert war wieder richtig toll! Zunächst begann Marius Ziska bevor Eivør die Bühne übernahm. Nach ein paar Stücken holte Eivør jedoch auch wieder Marius auf die Bühne und gemeinsam begeisterten sie das volle Haus.
Eins meiner Lieblingsstücke wurde auch gespielt und da habe ich dann auch mal die kleine Kamera fürs Video machen gezückt: Going Home aus der Feder von Marius Ziska:
Bei dem Konzert lernten wir auch noch eine andere Größe der färöischen Musikszene kennen: Kári Sverrisson, u.a. Mitmusiker von Orka!



























































































