Schottland 2013 – Teil 1 – Islay
Die erste Woche des Urlaubs fand auf Islay statt, der Whisky-Insel in Schottland schlecht hin. Acht aktive Destillen sind auf der ganzen Insel verteilt und mein kleines Ziel war, alle acht Destillen mindestens von aussen zu sehen.
Ich verzichte an der Stelle auf eine chronologisch richtige Wiedergabe des Urlaubs, sondern blocke das ein wenig nach den verschiedenen Themen und Schwerpunkten, die sich irgendwie aus den Bildern ergeben haben. Vor allem möchte ich mich diesmal etwas kürzer halten als bei dem Irlandurlaub von vor 2 Jahren…
Unterwegs auf Islay
Um zu den einzelnen Destillen zu kommen, mussten wir natürlich kreuz und quer über Islay fahren. Dabei machten wir manche Umwege und Zwischenstopps um viele Aspekte der Landschaft einzufangen und zu geniessen. Islay zeichnet sich durch eine wilde, wenig zugewachsene Landschaft aus. Große Teile der Landschaft sind von Torfmooren bedeckt und der Rest ist meist eine riesige Schaf- und Highlandrinderweide. Ein paar Wäldchen gibt es auch, aber die sind eher selten anzutreffen. Wir hatten das Glück, das gerade Lämmerzeit war. Das hieß also, das überall kleine Lämmer rumgerannt sind und so manches „Och is das süüß“ verursacht wurde.
Auf der Karte von Google sieht man, wo wir alles auf Islay waren.
Es gab einen Ausflug zu Port Askaig mit Einkehr in dem dortigen Pub. Auf dem Rückweg machten wir auch kurz an der Bunnahabhain Destille halt und liefen zu dem in der Nähe befindlichen alten Bootswrack. Einen anderen Tag ging es dann nach Portnahaven zu den Kegelrobben, die sich mitten in den kleinen Hafen auf einzelnen Steinen flätzten. Nach dem Besuch der Ardbeg Distillery besuchten wir das Kildalton Cross und bestaunten dort eines der ältesten Steinkreuze auf Islay. In Port Charlotte fand ich in einer verwilderten Lagerhalle noch zwei alte halb verfallene Autowracks. Unterwegs vielen auf den Weiden immer wieder die Highlandrinder auf. Auch diese hatten Nachwuchs. Nicht alle Schafe waren in ihrer Weide eingesperrt, immer wieder kam es auch vor, dass sie sich mitten auf der Straße befanden und man Sie höflich um Durchlass bitten musste. Am letzten Tag auf Islay ging es dann noch einmal zu der Caol Ila Distillery und von dort am Steinstrand entlang. Von den kleineren Erhebungen konnten wir auch immer wieder schöne Aussichten über Islay und die Nachbarinseln geniessen. Auch das noch schneebedeckte Irland war am Horizont zu sehen.
Finlaggan – Lord of the Isles
Ein Tagesziel war auch der wohl historisch bedeutendste Ort von Islay. Einst trafen sich auf Finlaggan die Lord of the Isles um Streitigkeiten zu schlichten, Schlachten zu planen und um ihre Führer zu wählen. Heute stehen auf Finlaggan nur noch ein paar alte Ruinen, aber dennoch hat der Ort etwas Besonderes. Die Ruinen sind gut erschlossen und einige Infotafeln sowie ein Besucherzentrum mit Minimuseum bringen einem die Geschichte des Ortes näher.
Sonntagssession auf Islay – Port Charlotte Hotel
Am zweiten Tag unseres Islay-Aufenthalt stand die örtliche Session im Port Charlotte Hotel auf dem Plan. Die Session war schon voll im Gange, drei lokale Musiker spielten verschiedenste Tunes. Zunächst liessen Sie dann „unsere“ Musiker allein spielen, setzten sich dann aber mit dazu und es wurde eine super Session. Es harmonierte wunderbar und nach und nach spielten alle gemeinsam. Ein gemütlicher Abend bei guter Musik und viel zu trinken!
Wanderung zur Rockside Farm
Es sollte nicht nur mit dem Auto auf Islay hin und her gefahren werden. Der Besuch der Kilchoman Distillery auf der Rockside Farm sollte erwandert werden. Von der Octomorefarm waren es ja auch nur 12 Meilen bis zu der Farm. Bei schönstem Sonnenschein ging es dann am frühen Mittag los. Vorbei an Weiden mit Schafen und von frühlingsgefühlen erfüllten Highlandrindern ging es über die kleine Hügelkette von Islay zur Machir Bay. Die Machir Bay hatte einen wunderschönen weißen Sandstrand und lud zum ersten Barfußgehen in diesem Jahr ein. Das Wasser war leider viel zu kalt um länger durch die Fluten zu laufen, aber der Sand war durch die Sonne schon angenehm warm geworden. Nach einer Pause am Strand ging es dann die letzten Meter zur Rockside Farm.
Destillen auf Islay
Wie schon öfters angeklungen waren natürlich die Destillen auf Islay ein großes Ziel. Nur Dank einer ausgebuchten Fähre und dem damit verbundenen Festsitzens auf Islay hat es dann auch wirklich geklappt und ich konnte alle 8 Destillen auf Islay besuchen.
Die erste Destille, die wir sahen, war die Bowmore Distillery. Wir schauten jedoch nur das Gelände an, die Destille selbst hatte an dem Tag geschlossen.
Laphroaig Distillery
Die Laphroaig Distillery stand als erste Destille auf dem Plan, bei der die Abordnung der Folkdestille Jena ein wenig musizieren sollte. Im Besucherzentrum begrüßte uns ein alter Bekannter. Hinter dem Tresen stand der Herr von der Session und freute sich schon sehr auf den Auftritt. Obwohl die Destille zu dem Zeitpunkt leider leer war, keine Besucher anwesend waren, entschloss sich die FDJ für ein kleines Konzert. Es galt ja auch Werbung in eigener Sache zu machen. Spätestens 2015 will sie ja zur Feis Ile auf Islay auftreten.
Folkdestille Jena Live @ Visitor Center von Laphroaig
Ardbeg Distillery
Der Besuch der Ardbeg Distillery war wohl der am besten geplante Besuch der ganzen Tour durch Islay. Von vornherein stand fest, das es um 12 eine Führung geben wird und dann ab 14 Uhr die Folkdestille im Besucherzentrum spielen wird. Und dennoch ging es ein wenig drunter und drüber. Die gebuchte Tour ging irgendwie in der Verwaltung unter, aber letztendlich hat es dann doch geklappt und wir wurden durch die Destille geführt.
Führung durch die Ardbeg Distillery
Gleich zu Beginn gab es einen Ardbeg Galileo zur Einstimmung. Bei der Führung durch die Destille im laufenden Betrieb konnten wir live in den Herstellungsprozess von Ardbeg Whisky schnuppern. Die Größe der einzelnen hölzernen Wash Backs und der Stills war beeindruckend.
Folkdestille Jena Live @ Visitor Center von Ardbeg
Nach der Führung platzierte sich die Folkdestille im Besucherzentrum und begeisterte die anwesenden Gäste. Auch die Chefin des Besucherzentrums war begeistert und mich würde es wundern, wenn das 2015 hier nichts wird. Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Besuch von Islay spätestens 2015. Da bin ich sehr optimistisch.
Bruichladdich Distillery
Die Bruichladdich Distillery lag am nächsten an unsere Unterkunft und dennoch besuchten wir diese Destille erst am letzten Tag. Da die Schmiede Altkötzschenbroda ein Faß bei Bruichladdich liegen hat, konnten wir in die Heiligtümer der Destille gehen und das Faßlager von innen betrachten. Die teilweise 10m hohen Regale mit Fäßern beindruckten schon sehr.
Führung durch die Bruichladdich Distillery
Die Führung durch die Destille war auch wieder sehr interessant und diesmal auch ein sehr geschmacksintensives Erlebnis. Wir konnten die gemälzte Gerste probieren. Dabei schmeckten man wirklich einen großen Unterschied zwischen der ungetorften Gerste für die Bruichladdich „Standard“-Abfüllungen, der leicht getorften Gerste der Port Charlotte Reihe und der am stärksten getorften Gerste des Octomores. Bei den Brennblasen mit der Ugly Betty, in der der Botanist Gin gebrannt wird, gab es dann auch noch einen Schluck frisch Gebrannten zu kosten. Auch ohne der Lagerung war der Grundcharakter des Port Charlottes schon im Geschmack enthalten.
Folkdestille Jena Live @ Visitor Center von Bruichladdich
Auch in dem Besucherzentrum von Bruichladdich hat ein kleiner Auftritt der Folkdestille geklappt. Sogar die Distillery Manager Legende Jim McEwan nahm sich die Zeit um zuzuhören und war auch begeistert und lud die FDJ gleich zur nächsten Feis Ile ein. Einen Schwank von einem Deutschlandbesuch gab es dann auch von ihm.
Mittwochssession auf Islay – Port Charlotte Hotel
Die Sonntagssession sowie die Auftritte bei Laphroaig und Ardbeg haben dafür gesorgt, das ganz Islay wusste, das Deutsche auf der Insel waren und dass ein Teil von denen auch bei der Session am Mittwoch im Port Charlotte Hotel mitmacht. Die Folkdestille Jena war so ein wenig das Gesprächsthema in der Woche auf der Insel. Wir rechneten also auch schon mit einem vollem Pub. Der war dann auch so voll, das wir nicht mehr wirklich hineingepasst haben. Es war nichtmal mehr genug Platz für die Musiker da. Also mussten wir ein wenig warten bis genug Platz für alle Musiker da war. Danach war die Session aber umso schöner.
Wanderung zum Mull of Oa und dem American Monument
Am nächsten Tag nach der Session war nichts geplant. Es war der einzige „freie“ Tag in der Islay-Woche. Es stand aber das Wanderziel Mull of Oa und das dort errichtete American Monument als mögliches Tagesziel im Raum. Da das Wetter wieder sehr schön war und das viele Hin und Her gefahre im Auto auch schon ein wenig nervte, entschied ich mich, da mit zu machen. Bei einem lauen Lüftchen ging es dann quer über Weiden von Wanderwegpfosten zu Wanderwegpfosten bis das Ziel erreicht war. Wir wurden dort dann von einer genialen Aussicht belohnt. Sogar Irland war zu sehen und zur Verwunderung aller war es schneebedeckt.
Am Port Ellen Leuchturm
Auf dem Rückweg von der Mull of Oa ging es nochmal zu dem Port Ellen Leuchtturm.Kaum bei diesem angekommen ist der Stromanschluss des Leuchtturms aufgefallen. Ein lässig dahingelegtes 5cm dickes Stromkabel, hier und dort mit etwas Beton befestigt. Schon ämüsant, wie einfach das geht.
[…] Zum 1. Teil – Islay […]
[…] kann man sagen, die Promotour mit teilen der Folkdestille Jena vor zwei Jahren auf Islay war nicht nur ein toller Ausflug, sondern auch ein voller Erfolg. Die Folkdestille wurde für 3 […]
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