Archiv für September 2015

HüSCH! im Kreuzgewölbe Schöngleina

Nachdem vorgestern Tim mit seinem deutschen Programm schon ein paar Stücke vorweggenommen hatte, konnte man sich gestern dann im Schöngleinaer Kreuzgewölbe die Bandversion der Stücke anhören. Mit HüSCH! sind neben Tim noch Nico Schneider, Joachim Rosenbrück und Hanna Flock auf der Bühne und präsentieren eine Auswahl aus mehr oder weniger bekannten deutschen Liedgut verpackt im frischen Gewand. Mehr und mehr eigene Kompositionen finden nun Platz auf der Setlist und meiner Meinung nach wird es immer besser. HüSCH! schafft es nicht nur alte Folkslieder vorm vergessen zu bewahren, sondern auch neue Stücke hinzuzufügen.

Dass das sehr gut angenommen wird, bewiesen die nicht enden wollenden Forderungen nach Zugaben. So gab es bei dem tollen Konzert nicht nur eine Zugabe, sondern gleich drei Zugaberunden!

Tim „DocFritz“ Liebert mit „Landgang“ im Cafe Pici

In kleiner gemütlicher Runde im Café Pici  gab es gestern „DocFritz“ mit seinem deutschen Programm „Landgang“ zu hören. Beinahe alle Stücke aus der eigenen Feder, oft autobiografisch angehaucht. Schön zum Zuhören und Schmunzeln. Lustige Stücke gehen einhand mit eher nachdenklich ernsten oder traurigen Stücken. Und doch schafft es Tim immer wieder mit seiner Art und Weise das Publikum mit seiner Lebensfreude anzustecken! Kurz gefasst: ein toller kurzweiliger Abend!

Papageientaucher-Pirsch auf Mykines

Die Katzenbabys der Färöer sind ohne Frage die putzig anzusehenden Papageientaucher auf Mykines. Wir sind dreimal auf Fotojagd gegangen und das hier sind nun ein paar meiner Schnappschüsse.

Zur Basstölpeljagd auf Mykines

Der Zufall spielte uns auf Mykines in die Karten. Am zweiten Tag fand auf Mykines die Basstölpeljagd statt. Diese Traditionelle Jagd der Basstölpel, die auf den Färöern nur an den Felsklippen von Mykines leben und nisten, findet nur einmal pro Jahr statt und es sind nur Personen involviert, die Grund auf Mykines besitzen.

Bereits am Vortag wurde das lange Tau für das Abseilen an den Klippen vorbereitet. Der Sitzgurt wurde angebracht und das Seil geprüft. Gegen Abend füllte sich Mykines. Die Familien von Mykines sammelten sich vor der Schule und machten sich für die Jagd bereit. Kurz vor 9 gab es dann das Aufbruchskommando und die Menge setzte sich in Bewegung. Wie eine Prozession ging es den Berg hinauf und zu den Klippen. Irgendwie passend zog auch Nebel auf. Über die Klippen wabberten Nebelschwaben und ließen das ganze noch mystischer erscheinen. Auf dem Weg machte man noch halt an einem Denkmal für bei solchen Jagden verunglückten Menschen. Ruhig ging es dann weiter zu einem alten Haus. Dort wurden die Seile und die Rucksäcke abgelegt und jeder ging nochmals in sich, stärkte sich. Wir hatten das Glück, dass einige dann doch auch auf uns zukamen und nachdem wir kurz erklärten, dass wir diese Chance einfach nutzen, einmal bei solch einem Ereignis dabei zu sein und vor allem keine irgendwelche Aktivisten seien, wurden wir auch in das Vorgehen eingeweiht. Sie erklärten uns, was gerade passiere und was passieren wird. So erhielten wir einen recht tiefen Einblick in diese Tradition. Die Jagd findet deshalb bei Nacht statt, da die Basstölpel im Dunkeln nicht wegfliegen und man so eine Chance hat, einen Teil der Jungtiere zu fangen.

Ein paar Impressionen der Prozession nun hier:

Nach einer halben Stunde dann ging es mit einmal los. Jeder packte wieder seine Sachen und es ging hoch zur Klippe. Das Seil wurde ausgerollt und der erste Mann wurde zur Abbruchkante hinab gelassen. Dieser geleitete dann die Wagemutigen hinunter, die am dicken Tau hinab gelassen wurden. Das Tau wurde dabei von ca. 20 Leuten, die dem Tau entlang am Hang standen gehalten. So wurden dann an der ersten Stelle 4 Leute hinab gelassen und dann passierte erstmal nichts weiter oben. Uns wurde erklärt, dass das hier die erste von vier Stellen sei, die an dieser Nacht abgeerntet werde. Die Leute unten würden nun die jungen Basstölpel einsammeln, töten und zunächst unten liegen lassen.  Am nächsten Morgen würde man dann erneut an der Stelle hinabsteigen und die toten Basstölpel hinab zu einem Boot werfen.

Nicht viel später kam wieder Bewegung in die Menge. Die Mutigen waren wohl unten fertig und kamen einer nach den anderen wieder hoch. Der Letzte hatte dann auch noch 3 lebende Basstölpel dabei. Diese wurden genutzt, um den jungen Männern, die dieses Jahr oder nächstes Jahr zum ersten Mal hinabsteigen würden, zu zeigen, wie die Basstölpel getötet werden.

Da die Jagd mit der eingebrochenen Dunkelheit begann, war es nun schwerer, brauchbare Bilder zu schießen. Neben der Dunkelheit sorgte auch noch eine beschlagene Linse für massive Probleme beim Fotografieren und so sind die letzten Bilder eher nur der Vollständigkeit halber hier dabei.

Am nächsten Tag sahen wir vom Hubschrauber aus noch die Menge wieder an der letzten Stelle. So gesehen dauerte die Jagd über 12h die ganze Nacht an.

 

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Thomas Loefke – Nordic Harp

Auf Mykines wollte es der Zufall so, dass unter uns im Kristianhús auch Deutsche ihr Quartier aufgeschlagen haben, kurz darauf stellten wir auch fest, dass es auch der angekündigte Musiker Thomas Loefke war. Er gab im Café des Hauses ein kleines Harfenkonzert.  Ursprünglich war es für den Abend geplant, aber da zufällig an jenem Abend auch die einmal im Jahr stattfindende Basstölpeljagd war, verschob man es auf den frühen Nachmittag. So waren auch noch einige andere Tagestouristen da und lauschten der filigranen Harfenmusik.

Ein paar Tage später trafen wir Thomas wieder in Tórshavn. Dort sollte er mit Angelika Nielsen in der Mariukirkja spielen. Diese Kirche ist die einzige katholische Kirche auf den Färöern und ein recht moderner Bau, nicht zu vergleichen mit den traditionellen Kirchen. Den Altar bildete ein Glaskunstwerk von Tróndur Sverri Patursson. Am Vortag entdeckten wir bereits, das Angelika Nielsen kurz nach dem in Tórshavn angesetzten Konzert bereits ein Konzert im 90 km entfernten Fuglafjørður geben sollte. So war es dann auch und Thomas musste allein spielen. Diesmal mit einer multimedialen Untermalung. Er zeigte während er die Harfe spielte zu den meist selbstgeschriebenen Stücken passende Bilder von den Orten, an denen die Stücke entstanden. Da ich an vielen dieser Orte auch bereits war, war das auch ein schönes Wiedersehen mit diesen tollen Orten. Natürlich gab es Mykines zu sehen, aber auch Dingle und Tory Island.

»Fotografieren heißt den Atem anzuhalten, wenn sich im Augenblick der flüchtigen Wirkung all unsere Fähigkeiten vereinigen. Kopf, Auge und Herz müssen dabei auf eine Linie gebracht werden. Es ist eine Art zu leben.«
Henri Cartier-Bresson, 1908 - 2004

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»Für mich ist Photographie die im Bruchteil einer Sekunde sich vollziehende Erkenntnis von der Bedeutung eines Ereignisses und gleichzeitig die Wahrnehmung der präzisen Anordnung der Formen, die dem Ereignis seinen typischen Ausdruck verleihen.«
Henri Cartier-Bresson, 1908 - 2004