Urlaub Jordanien 2017

Nach einer viel zu langen Zeit ohne Urlaub ging es endlich wieder auf Reisen. Ganz im Gegensatz zu den letzten Urlauben ging es jedoch diesmal gen Süden. Jordanien war das Ziel. In knapp 9 Tagen waren 3 Reiseetappen eingeplant: Zunächst 3 Tage in der Wadi Rum im Süden Jordaniens in einem Touristenbeduinencamp, dann 2 Tage Petra zum kulturellen Höhepunkt der Reise und zum Abschluss noch 2 Tage Wadi Araba in einem fast echten Beduinenzelt. Zumindest war das der Plan.

Wadi Rum – Wüstental im Süden Jordaniens

Wadi Rum ist ein Nationalpark im Süden Jordaniens, manchen vielleicht bekannt als Drehort von „Der Marsianer“ mit Matt Damon. Nach einer eher ernüchternden Fahrt durch Jordanien und viel viel Müll, kamen wir im Dunkeln in Wadi Rum an. Wir wurden mit einem PickUp abgeholt und fuhren hinten auf der Ladefläche mit. Wir bezogen dann schnell unsere Hütten und dann ging es schon zum Essen im Beduinenzelt. Es wurde zur Begrüßung ein süßer Schwarztee gereicht und dann gab es ein traditionelles Essen der Beduinen. Am nächsten Tag ging es dann wieder per PickUp durch die Wadi Rum und wir konnten viel sehen. Wadi Rum besteht aus Sand- und Geröllwüsten und vielen Bergen mit bizarren Felsformationen, die einen an verschiedenen Tiere denken ließ und auch deren Oberfläche viel Platz für diverse Abbildungen ließ. Voller Gesichter waren die Bergflanken. Das Mittagessen wurde mitten in der Wüste an einem schattigen Platz über offenem Feuer von unserem Betreuer Mohammed frisch zubereitet.

Petra – Das Tal der Nabatäer

Nach dem grandiosen ersten Teils des Urlaubs ging es weiter nach Wadi Musa und das dort gelegene Petra. Dieser Ort beherbergt die wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten Jordaniens. Schon Indiana Jones war in Petra unterwegs. Das Schatzhaus ist wohl von der Bekanntheit mit dem Taj Mahal in Indien zu vergleichen. Dieses Mal hatten wir Unterkunft in einem „normalen“ Hotel mit Dachterrasse, auf der wir Abends unter dem Sternenhimmel schön dinieren konnten. Eine gute Stärkung war auch immer notwendig, ist die Erkundung von Petra doch arge Fußarbeit. Allein der gängige Touristenweg ist schon 5 Kilometer lang, wir sind in den 2 Tagen in Petra aber weit über 35 Kilometer gewandert. Vom Tal hinaus auf die Berggipfel und wieder zurück.

Die erste Wanderung ging es auf dem üblichen Touristenweg zunächst nach Petra. Schon wenige Meter nach dem Eingang gab es die ersten aus dem Stein gehauenen Grabmäler zu sehen. Nach den ersten Metern im offenen Gelände ging es dann in das sogenannte Siq, der enge Talweg gen Petra. Flankiert von weit über 100 m hohen Felswänden schlängelte sich der Weg zu Petra. Auf dem Weg waren schon die ersten kleinen Spuren der Nabatäer zu sehen, auch ein wenig „Action“ gab es zu erleben. Eigentlich nur für Gäste mit Gehbehinderung gedachte Pferdekutschen transportieren einige Touristen dem Siq entlang. Eine dieser Kutschen kam mit hohen Tempo dem Siq entlang und der Fahrer verlor kurz nach uns die Kontrolle über die Kutsche, die Kutsche überschlug sich fast und baute einen Unfall. Nur durch ein Wunder verletzte sich der Kutscher nur leicht und auch kein Tourist kam zu Schaden.

Nach dem Schrecken war es aber nicht mehr weit und wir kamen am Schatzhaus an. Die Sonne stand genau richtig und wir erlebten es voll erleuchtet. Nach der Ruhe in Wadi Rum gab es dann hier gleich das Kontrastprogramm. Touristen über Touristen, Souvenirverkäufer ohne Ende. Nach ein paar Fotos ging es dann weiter vorbei an weiteren Grabanlagen zu einem in den Stein gehauenen Theater mit Platz für 4000-6000 Gäste. Wieder mehr im offenen Tal lagen auf der anderen Seite weitere sehr prächtige Fassaden, auch die Königsgräber genannt. Wir erkundeten auch diese und zogen dann weiter zu den Überresten einer alten byzantinischen Kirche mit gut erhaltenen Mosaiken. Nach einer Mittagspause stiegen wir dann empor zum Kloster. Von der Art wie das Schatzhaus nur nochmals eine Nummer größer. Danach zogen wir auch einem neuen Weg mit bedeutend weniger Touristen durch die Berglandschaft gen Kleinpetra. Kurz vor dem Sonnenuntergang kamen wir dann auch da an, verschoben aber den Ausflug nach Kleinpetra auf später und fuhren zurück zum Hotel. Am nächsten Tag ging es dann nochmals nach Petra. Diesmal aber verließen wir schnell den offiziellen Hauptweg und erkundeten Petra von oben. Durch Zufall trafen wir noch einen lokalen Führer, der uns einen Weg zu einer Stelle zeigte, von der aus wir das Schatzhaus von oben sehen konnten. Spontan zogen wir dann noch an eine andere bessere Stelle und konnte bei einem Tee dem hektischen Treiben am Schatzhaus von oben zusehen. Weiter ging es dann zum Opferplatz und einer alten mittelalterlichen Kreuzritterburg. Am Nachmittag ging es dann bei viel zu heißen Wetter durch das Siq zurück.

Besonders Abends war dann für mich ein besonderer Moment immer der Ruf des Muezzins zum Abendgebet. Vom Dach des Hotels war das immer schön zuhören. Etwas anderes als der Kirchenklang bei uns, aber überhaupt nicht störender. Einen kleinen Eindruck habe ich mit der Kamera aufgenommen, seht es euch mal an.

Dana Nature Reserve und Wadi Araba

Aufgrund eines kleinen Sandsturms und damit viel zu viel aufgewirbelten Sand in der Luft mussten wir um planen. Anstatt die letzten zwei Nächte in der Wadi Araba in einem beinahe echten Beduinenzelt zu verbringen, ging es zunächst ins Dana Nature Reserve. Dort erholten wir uns ein wenig von den vorangegangenen Tagen und schauten uns nur die nähere Umgebung an. Am Abend dann begann die Sicht besser zu werden und es deutete sich schon an, das wir die letzte Nacht nun doch noch in der Wadi Araba verbringen könnten. Am nächsten Morgen gab es dann die Bestätigung, nach einer kurzen Wanderung würde es gen Wadi Araba gehen. Nach einer Fahrt über eine gesperrte Bergstraße kamen wir auch an dem Treffpunkt mit den Beduinen an. Wir wechselten die Fahrzeuge und weiter ging es mitten in die Wüste. Bei einer Düne mit zwei Bäumen stand ein einzelnes langes Beduinenzelt. Mit Kaffee wurden wir willkommen geheißen. In gemütlicher Runde konnten wir so nochmals das beduinische Leben erleben. Am Abend gab es noch eine Spezialität der Beduinen, ein Bekannter unser Gastgeber, der Oud spielen konnte, wurde eingeladen und so wurde es ein toller Abend. Am nächsten Tag ging es dann aber auch schon weiter gen Totem Meer. Auf halben Weg machten wir Halt an einer engen Schlucht und erwanderten diese. In der Schlucht floss ein Bächlein durch das wir gemütlich schlendern konnten. Da Freitag war, haben viele Einheimische ihr Mittagessen in die Schlucht verlegt und ein Barbecue folgte auf das nächste. Bei vielen mussten wir probieren und so lernten wir erneut die Gastfreundschaft und Spezialitäten der Jordanier kennen. Danach ging es noch direkt ins Tote Meer zum Baden. Sehr amüsant diese Art des Badens! Den Abschluss des Urlaubs machte dann ein kleines Festmahl in einem Restaurant in Madaba. Danach ging es wieder zum Flughafen und zurück nach Deutschland.

Abschließend kann ich nur sagen: Besucht auch einmal Jordanien! Das Land ist toll, die Menschen super nett und die Natur großartig.

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»Fotografieren heißt den Atem anzuhalten, wenn sich im Augenblick der flüchtigen Wirkung all unsere Fähigkeiten vereinigen. Kopf, Auge und Herz müssen dabei auf eine Linie gebracht werden. Es ist eine Art zu leben.«
Henri Cartier-Bresson, 1908 - 2004

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»Für mich ist Photographie die im Bruchteil einer Sekunde sich vollziehende Erkenntnis von der Bedeutung eines Ereignisses und gleichzeitig die Wahrnehmung der präzisen Anordnung der Formen, die dem Ereignis seinen typischen Ausdruck verleihen.«
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