Herbst- und Weinfest 2014

Und da war es schon wieder soweit. Herbst- und Weinfest in Altkötzschenbroda. 2,5 Tage Wein, Theater und Musik. Nun zum 5. Mal war auch ich dabei. Noch ein wenig Müde von der vortäglichen Session im Fiddlers Green nahm ich mich dann auch ein wenig zurück und genoß das Fest. Irgendwie habe ich dabei dann aber auch den Eröffnungsumzug verpasst. Der ging an mir völlig vorbei. So war ich dann doch die meiste Zeit im Schmiedehof, habe dort den Crapshooters gelauscht und später auch Flaxmill in der Schmiede. Zwischendurch bin ich auch ein wenig über den gut gefüllten Anger spaziert und habe mir einen ersten Überblick über die Buden geschafft. Die Kamera war zwar stets dabei, aber irgendwie war mir mehr danach die Athmosphäre einfach so aufzunehmen ohne ein Foto zu machen, soll aber nicht heißen, das es keine Fotos gibt. Nur weniger. Ich zähle das Fest eher nun als Urlaub, war es doch auch letztes Jahr schon so, das es nur wenige Bilder gab. So gibt es vom Freitag nur ein paar Bilder von den Crapshootern, Flaxmill und 3 Riesen.

Der Samstag stand dann ganz im Zeichen des Theaterfestivals für mich. Die vielen Künstler, die jedes Jahr zum Weinfest auf den verschiedenen Bühnen auftreten machen das Weinfest erst zu dem besonderen Erlebnis das es letztendlich ist. Internationale Künstler geben ihr Bestes um den Wanderpokal zu gewinnen. Dieses Jahr war ich bei Peter Shub (USA), ein „visueller“ Komiker der schon mit dem Zirkus Cirque du Soleil zusammengearbeitet hat und mit Loriot vor der Kamera stand. Toller lustiger Auftritt! Highlight des Tages aber war die Tanznummer von HURyCAN aus Spanien. Der Titel „Te odiero“, zu Deutsch „Ich hasse dich“ war Programm. Hin und her gerissen zwischen Liebe und Hass schleuderten Sie sich über die Bühne, vertrugen sich, versuchten von einander los zu kommen, wurden aber immer wieder zueinander gezogen.  Ein wahrer Augenschmaus! Am Abend ging es über die Streuobstwiese, auf der Georg Traber seine Performance „Heinz baut Turm“ darbot. Nur mit Stangen und Seilen baut er einen Turm in die Höhe. In der Elbwiesen-Arena führte der erste Gewinner des Wandertheaterpreis DEREVO aus Russland eine Premiere auf: „Mitternacht Balance“. Vielleicht nicht das richtige Stück für das Fest, aber ohne Frage tiefgehend und fordernd. Entmenschlichte Figuren, beängstigende Handlungen und eine Wut im Spiel. Entfremdet von der Welt, Geschlechter egalisierend tanzten und zuckten die Darsteller über das Schlachtfeld. Den Tagesabschluss gab es dann natürlich wieder in der Schmiede. Draussen spielten nochmals Flaxmill und in der Schmiede begeisterte Tim „DocFritz“ Liebert die Gäste mit einem bunten Programm. Auf die beiden Bands folgte dann noch eine Session, die bis in die frühen Morgenstunden ging.

Bei dem Auftritt von Tim hatte ich dann auch endlich einmal die Chance eins meiner Lieblingslieder von ihm, „Jetzt, Heut und Hier“, aufzunehmen:

Nach den zwei doch anstrengenden Tagen und vor allem mehr als langen Nächten war ich am Sonntag dann doch ein wenig geschafft. So gab es dann halt ein ganz gemütliches Programm. Zunächst ein wenig Shakespeare, war er doch das Grundthema des Wandertheaterfestivals. Das York Theatre Royal inszenierte extra für das Weinfest das Stück Shakespeare im Becher. Drei Schauspieler treffen sich nach einer langen Tour und schwanken trinkend durch verschiedene Szenen aus Shakespeares Werken mit gefüllten Bechern. Auch Asterions Hus war wieder dabei und gaben im „Globe Theatre“ im LABYLOVE Einblicke in die Liebe zwischen Romeo und Julia. Das Weinfest schloss dann wieder die Preisverleihung ab, HURyCAN gewann den Wanderpokal hochverdient, und zu Musik von Les Yeux d’la Tête wurde das Holzlabyrinth wieder abgefackelt. Passend zu der „Endzeitstimmung“ durfte das Tanztheater DEREVO das Feuer entfachen. Die Kamera war zwar da überall dabei, aber irgendwie hatte ich die Muße Fotos zu machen auf den Weg verloren und so gibt es vom Sonntag nur ein paar Bilder von drei sich betrinkenden Schauspielern.

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»Fotografieren heißt den Atem anzuhalten, wenn sich im Augenblick der flüchtigen Wirkung all unsere Fähigkeiten vereinigen. Kopf, Auge und Herz müssen dabei auf eine Linie gebracht werden. Es ist eine Art zu leben.«
Henri Cartier-Bresson, 1908 - 2004

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»Für mich ist Photographie die im Bruchteil einer Sekunde sich vollziehende Erkenntnis von der Bedeutung eines Ereignisses und gleichzeitig die Wahrnehmung der präzisen Anordnung der Formen, die dem Ereignis seinen typischen Ausdruck verleihen.«
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